November/2022

Heute schon vorausschauen auf die Welt von morgen

Der demografische Wandel ist neben Klima- und Energiekrise eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Vor allem junge Menschen stellen sich die Frage, wie es weitergeht.

„In der AG genieße ich es, bei jedem Treffen über den Tellerrand zu schauen sich mit den sozialen Fragen des Zusammenlebens unserer Zeit auseinanderzusetzen. Die Beratungen und die verschiedenen Perspektiven unter einen Hut zu bringen ist eine Herausforderung, der ich mich als Leiter der AG immer gerne stelle.“
Paul

Umrahmt von Bundestag, Kanzleramt und Brandenburger Tor trafen sich acht Kolpingjugendliche vom 14.10.-16.10.2022, um sich mit gesellschafts- und sozialpolitischen Themen auseinanderzusetzen, die die Welt von morgen bestimmen werden: Die AG heute für morgen. Die Arbeitsgruppe hat den Auftrag, sich mit den Problemen, Risiken und Chancen des demografischen Wandels zu beschäftigen. So soll sie einerseits ein Bewusstsein für die bestehenden Herausforderungen schaffen und andererseits Ideen entwickeln, wie die Kolpingjugend und das gesamte Kolpingwerk darauf reagieren können. Auf diese Weise soll die Arbeit der AG zur Schärfung des gesellschafts- und sozialpolitischen Profils der Kolpingjugend beitragen.

"Ich bin in der AG, weil es mir wichtig ist, mich für ein gerechtes Miteinander einzusetzen – sowohl im Tun als auch im Politischen."
Sebastian

Denkfabrik geplant

In Berlin traf sich die Arbeitsgruppe mit zwei Vertretern der Ständigen Kommission Arbeitswelt und Soziales des Kolpingwerkes Deutschland, um für 2023 eine neue Denkfabrik zu planen. Denkfabrik, das ist eine Fachtagung mit einem bunten Programm aus Vorträgen, Diskussionen und Workshops, die unter einem inhaltlichen Schwerpunktthema stehen. Und dieses Thema ist das „Zusammenleben und Zusammenarbeiten im Jahr 2035“. Dabei werden sich die Teilnehmenden mit dem bedingungslosen Grundeinkommen, dem Mindestlohn und der Tarifpartnerschaft beschäftigen. Bis 2035 – das klingt zwar so, als sei bis dahin noch viel Zeit, aber so ein Jahrzehnt vergeht schnell und die Themen sind ebenso kompliziert wie schwierig. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig vorzubereiten – für die junge Generation und für jede*n Einzelnen. Der Termin der Denkfabrik wird rechtzeitig bekannt gegeben, sodass sich alle Interessierten dafür anmelden können

"Weil ich die gesellschafts- und sozialpolitischen Positionen der Kolpingjugend gerne diskutiere und mitgestalte und diese dann als Bundesvorstandsmitglied auch in das Kolpingwerk einbringe und damit den generationsübergreifenden Austausch fördere."
Sven-Marco

Die Kolpingjugend ist nicht die einzige Jugendorganisation, die sich mit Zukunftsfragen beschäftigt. Im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), dem auch die Kolpingjugend angeschlossen ist, überarbeitet eine Arbeitsgruppe das zwanzig Jahre alte verbandliche Modell für ein Bedingungsloses Grundeinkommen (Link). Hans arbeitet für die Kolpingjugend dort mit, um die Herzensanliegen der Kolpingjugend, die Zukunftsfähigkeit der Sozialversicherungssysteme (Rente!) in den Diskussionsprozess einzubringen. Am 17. Januar 2023 wird dazu von 18 bis 21 Uhr eine digitale Fachveranstaltung stattfinden. Alle, die sich über Grundsatzfragen zum Grundeinkommen informieren möchten, sind herzlich eingeladen. Einen Hinweis zur Anmeldung werden wir im Vorfeld versenden.

"Ich bin in der AG, weil ich mich für faire Bedingungen für junge Menschen einsetzten möchte, die unsere Gesellschaft besser machen."
Miri

Beschäftigung mit Bürgergeld

Die AG heute für morgen diskutierte auch den Gesetzesentwurf zum Bürgergeld, der das bisherige Arbeitslosengeld II („Hartz IV“) ablösen soll. Dazu setzten sich die Jugendlichen mit der Erklärung des Kolping-Bundesvorstands auseinander, die viele Verbesserungen im Vergleich zum Hartz-IV-Modell benennt. Ganz besonders begrüßt die AG, dass das Bürgergeld deutlich mehr Wert auf persönliche Entwicklung und Weiterbildung legt, größeren Zuverdienst ermöglicht und ungerechte Sanktionen gegen Menschen unter 25 Jahren streicht. Die komplette Erklärung des Kolpingwerks findet sich hier.

"Mir ist wichtig, dass die Kolpingjugend bei Fragen nach sozialer Gerechtigkeit sprachfähig ist. Neben der Klimakrise ist das die zentrale Herausforderung für die Zukunft."
Hans

Lobbyismus auf dem Prüfstand

Ein Stadtrundgang mit LobbyControl sorgte für inhaltliche Inspiration und Bewegung. Lobbyismus ist Interessenvertretung durch Einflussnahme auf Politik und Öffentlichkeit und gehört auf der einen Seite definitiv zu einer Demokratie dazu; auch Kolping macht Lobbyarbeit. Trotzdem lernten die Teilnehmenden des AG-Treffens anhand anschaulicher Beispiele, wie wichtig Transparenz, eine demokratische Kontrolle und klare Schranken für Lobbyismus sind und dass es sich lohnt, gegen verdeckte Machtstrukturen einzutreten.

Mach mit!

Wenn du Lust hast bei uns in der AG mitzuarbeiten, kannst du jederzeit einsteigen. Melde dich unter heutefuermorgen(at)kolpingjugend.de. Wir haben viel vor im nächsten Jahr: Wir werden weiter zum zukünftigen solidarischen Zusammenleben und Zusammenarbeiten in unserer Gesellschaft arbeiten. Schon am 13.-14. Januar 2023 kannst du mit uns die Denkfabrik weiter planen, über Ideen zum Grundeinkommen diskutieren und dich mit uns und der Ständigen Kommission Arbeitswelt und Soziales des Kolpingwerkes austauschen.
Bleib also gespannt und folge @kolpingjugend_de auf Insta oder abonniere den Newsletter des Kolpingwerkes, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Kontakt: Larissa Florysiak
E-Mail: heutefuermorgen[at]kolpingjugend.de

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die AG heute für morgen:

  • Welche Probleme ergeben sich für die junge Generation aus dem bestehenden Generationenvertrag
  • Welche Erwartungen knüpft die Kolpingjugend an die Tragfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme in Zukunft?
  • Wie kann der Belastung der jungen Generation im Sozialversicherungssystem (z.B. Renten- und Krankenversicherung) gesellschaftspolitisch entgegengewirkt werden?
  • Wie kann den Herausforderungen, die sich durch den Demographischen Wandel ergeben, in der Kolpingjugend begegnet werden?
  • Welche Handlungsoptionen ergeben sich für die Kolpingjugend in den verschiedenen Regionen?
  • An welchen Stellen ist es wichtig zu intervenieren, um ehrenamtliche Arbeit zu stärken und zukunftsfähig zu machen?

In der Arbeitsgruppe arbeiten mit:

  • Michaela Brönner (Bundesleitung)
  • Miriam Bovelett (Diözesanverband Aachen, AG Leitung)
  • Sebastian Dietz (DV Würzburg)
  • Larissa Florysiak (Geschäftsführung)
  • Bernward Frappier (DV Hildesheim)
  • Hans Gerhardt (Diözesanverband Fulda)
  • Sven-Marco Meng (Bundesvorstand)
  • Paul Schroeter (Diözesanverband Münster, AG Leitung)
  • Valerie Stangier (Diözesanverband Köln)

Downloads

  • Dokumentation zur Denkfabrik

    Dokumentation zur Denkfabrik

    Dokumentation zur Denkfabrik – Generation xYz vom 25. bis 26. Januar 2019 in Köln ausgerichtet von der AG heute für morgen (Kolpingjugend im Kolpingwerk Deutschland) und der AG Junge Erwachsene (Kolpingwerk Deutschland)

    PDF (1.37 MB)