Februar/2021

Thomas Wiesner (DV Dresden-Meißen)

"Grundsätze, Lebensregeln, an denen man wie an einer unabänderlichen Richtschnur fortschreitet, gehören durchaus zum Menschen, wenn dieser anders mit festem Willen etwas will. Wenn nun das, was er will, gut sein soll, so müssen durchaus auch die Grundsätze gut sein."

Grundsätze, Lebensregeln sollten und sind auch im Jahr 2021 wichtige Bestandteile für ein sozial- und gesellschaftlich verantwortliches Miteinander in unserem Alltag. Dennoch, so nehme ich es wahr, wird vermehrt an diesen Grundfesten versucht zu „rütteln“. Individuelle Lebenskonzepte werden stärker beworben und rücken immer mehr in den Fokus. Wenn man einen Blick auf die Jahrzehnte und Jahrhunderte in die Geschichte der Menschheit wirft, sollte eigentlich jedem bewusst und deutlich vor Augen stehen: Grundsätze und Lebensregeln müssen auch eine Allgemeingültigkeit haben. Lebensregeln eines Menschen müssen „gut sein“, nur so können diese einen besonderen Wert für alle erhalten. Das erkannte auch Adolph Kolping. Als neugewählter Diözesanpräses für das Bistum Dresden-Meißen und Neumitglied im Kolpingwerk Deutschland sehe ich große Chancen für mich, an den Grundsätzen und Lebensregeln Kolpings zu partizipieren.

Gute Grundsätze

Als kleines Beispiel, wie Gottes gute Grundsätze lebensrelevant sein und werden können, möchte ich kurz meinen Lebensweg aufzeigen: Mein Name ist Thomas Wiesner, seit Juni 2017 bin ich Kaplan in der Pfarrei Heilige Teresa Benedicta vom Kreuz – Edith Stein. Ich bin Jahrgang 1970 – in Mexiko wurde Brasilien gerade Fußballweltmeister, ganz Südamerika jubelte. In Dresden wurde ich zwei Tage zuvor geboren und meine Eltern und Schwester jubelten auch (hoffentlich).

Nach meiner Schulzeit erlernte ich den Beruf des Elektromechanikers. Später war ich als Kraftfahrer tätig, ehe in mir der Entschluss reifte, Theologie zu studieren. Den Grund, meinem Leben eine andere Wendung zu geben und ein Theologiestudium zu beginnen, verspürte ich seit meiner Berufung zum Kommunionhelfer. Von da an befasste ich mich intensiver mit meinem Glauben und damit, diesem durch mein ganz persönliches Zeugnis als Seelsorger Ausdruck zu verleihen.

Vielleicht werden sich manche jetzt fragen: „Glaubenszeugnis geben? Muss ich dafür Priester sein?“ Sicherlich nicht, denn jeder Getaufte ist berufen, die frohe Botschaft mit Feuereifer zu verkünden und mit seinem Leben zu bezeugen. Adolph Kolping hat es verstanden, seine „guten Grundsätze“ an viele weiterzugeben und durch sein Leben und Wirken zu bezeugen. 


Foto: Mikhail Pavstyuk/Unsplash