Flucht und Vertreibung betreffen jährlich Millionen von Menschen weltweit, und auch Ost-Europa und Deutschland wurden im Februar 2022 unausweichlich mit dem Thema konfrontiert. Durch den russischen Angriffskrieg sind Millionen Ukrainer:innen gezwungen worden, ihre Heimat zu verlassen; sie flüchteten vor allem in die westlichen Nachbarländer und sind bei uns in Deutschland angekommen. Jedoch ist dies nicht die erste Migrationswelle, von der wir indirekt betroffen sind, es ist nur eine von vielen. Zuletzt hat Deutschland im Jahr 2015 Hunderttausende vor Krieg und Verfolgung fliehender Menschen aufgenommen. Ihre Geschichten von damals und heute sind so vielfältig wie die Orte und Länder, aus denen sie zu uns gekommen sind. Meist sind sie von Demütigung, Verlust und Traumata gekennzeichnet. Gleichzeitig fordern sie Respekt und Anerkennung ein für den Mut und das Durchhaltevermögen, die Hilfesuchende aufgebringen, wenn sie ihr bisheriges Leben, Familienangehörige und die Heimat hinter sich lassen.
Die Folgen von Flucht und Vertreibung können die betroffenen Menschen oft nicht alleine bewältigen. Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe und fordert das Engagement von allen Seiten, sowohl der Gastgemeinden, die Geflüchtete aufnehmen, als auch der Menschen, die aufgenommen wurden und sich nun integrieren müssen.